Die Waalbrücke, eine neue Verbindung für den Verkehr

Nimwegens Vergangenheit kennt viele Geschichten. Über Eliten und einfache Leute, Stadtviertel und politische Ereignisse. In den Erinnerungen von Nimwegen leben die wichtigsten Ereignisse und Geschichten Nimwegens weiter. Eine dieser Geschichten handelt von der berühmtesten Brücke unserer Stadt: De Waalbrug. Am 16. Juni 1936 wurde die neue Straßenbrücke über die Waal feierlich eröffnet. Nachdem Königin Wilhelmina das Band mit einer silbernen Schere durchgeschnitten hatte, überquerte eine Prozession mit geschmückten Autos die Brücke. Aber nicht alle waren glücklich: In den Schaufenstern der Unterstadt hingen schwarze Fahnen.

1905 - 1917: Verhandlungen und Einwände

Der Bau der Waalbrücke war ein großes Unterfangen. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Verbindung über die Waal durch eine Fähre mit dem passenden Namen Zeldenrust hergestellt, die von der Wasserströmung in gleichmäßigem Tempo von einer Seite des Flusses zur anderen geschoben wurde. Im Jahr 1905 setzten sich einige Stadträte, darunter der Fotohändler C. A. P. Ivens (der Vater von Joris Ivens), für den Bau einer Verkehrsbrücke ein. Die erste Idee war, die Verkehrsbrücke mit der 1879 eröffneten Eisenbahnbrücke zu verbinden. Es stellte sich jedoch heraus, dass dies zu viele praktische Komplikationen mit sich brachte.

Im Jahr 1911 beschloss der Minister für Wasserstraßen und öffentliche Arbeiten, dass eine neue Brücke gebaut werden konnte, sofern sie am Belvédère endete. Der Stadtrat stimmte zu, aber die Nimwegener Geschäftsleute waren anderer Meinung. Sie wollten, dass die Brücke am Ganzenheuvel in der Unterstadt endet, wo sich ihre Geschäfte befanden. Mit Leserbriefen, Petitionen und Wahlkampagnen setzten sie sich vehement gegen die Belvédère-Brücke ein. Und  mit Erfolg: Denn trotz Ivens unermüdlichem Einsatz beschloss der Stadtrat 1917, die Angelegenheit vorerst ruhen zu lassen.

Die Waalbrücke im Bau

1931 - 1936: Bau der Waalbrücke

In den 1920er Jahren stand das Thema Waalbrug erneut auf der Tagesordnung der nationalen, provinzialen und kommunalen Behörden. Der zunehmende Verkehr erforderte neue Maßnahmen. Die Waal wurde immer stärker befahren, was die Überquerung des Flusses mit der Fähre gefährlicher machte. Die wachsende Zahl von Autos und (Motor-)Fahrrädern führte zu längeren Wartezeiten am Fährübergang, sowohl an der Waalkade als auch am Veerdam. Außerdem könnte der Bau der Brücke Arbeitsplätze für die wachsende Zahl von Arbeitslosen in Nimwegen schaffen. Nach einer Untersuchung wurde erneut die Route über den Belvédère gewählt. Und wieder einmal wehrten sich die Nimwegener Ladenbesitzer. Dieses Mal schafften sie es nicht. Die Brücke wurde gebaut. Im Oktober 1931 begannen die Bauarbeiten, die vor allem der Schaffung von Arbeitsplätzen dienen sollten. Fünf Jahre später war sie fertiggestellt. In der Zwischenzeit, im April 1935, war auch die Rheinbrücke bei Arnheim gebaut worden. Wie die Waalbrücke wurde auch diese Brücke im Rahmen des Nationalen Straßenbauplans weitgehend vom Staat finanziert.

Nach der Eröffnung der Brücke wurde die Fähre aus dem Verkehr gezogen. Wie von den Geschäftsleuten in der Unterstadt vorhergesagt, verlagerte sich der Schwerpunkt des Handels in die Oberstadt und die neuen Vorstädte. Die Unterstadt sollte ein Problemgebiet werden und lange, bis zur Nachkriegsrenovierung, bleiben.

Waalbrücke bei Nacht

Tauchen Sie in die Geschichte der ältesten Stadt der Niederlande ein. Nimwegen hat viele Geschichten zu erzählen. Neugierig? Dann gehen Sie in der historischen Zeitleiste Entdeckungsreise.

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