Gerard Noodt, einer der berühmtesten Männer von Nimwegen

Nimwegens Vergangenheit kennt viele Geschichten. Über Eliten und einfache Leute, Stadtviertel und politische Ereignisse. In den Erinnerungen von Nimwegen leben die wichtigsten Ereignisse und Geschichten Nimwegens weiter. Eine dieser Geschichten handelt von Gerard Noodt, einem Gelehrten aus Nimwegen und einem der berühmtesten Männer in der Geschichte Nimwegens. Die Gerard Noodtstraat (siehe Bild oben) ist nach ihm benannt. Aber wer war er?

Als international anerkannter Jurist setzte er sich für die Gewissensfreiheit eines jeden Menschen ein. Eine für die damalige Zeit sehr moderne und radikale Position.

1647-1671: vom Philosophiestudenten zum Juraprofessor

Gerard Noodt wurde 1647 an der Ecke Grotestraat und Grote Markt als Sohn einer angesehenen Familie geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule in Nimwegen studierte er zweieinhalb Jahre lang Philosophie und Mathematik an der neu gegründeten Universität. Weil das Jurastudium mehr soziale Möglichkeiten bot, wechselte er.

Zunächst nahm er Unterricht bei Petrus de Greve an der juristischen Fakultät in Nimwegen, und ab 1668 verbrachte er einige Zeit in Leiden, Utrecht und Franeker. Seinen Doktortitel erwarb er an der Friesischen Akademie. Ende 1669 kehrte Gerard Noodt in seine Heimatstadt zurück, wo er sich als Rechtsanwalt niederließ. Seine juristischen Fähigkeiten waren so hervorragend, dass er Ende 1671 im Alter von 24 Jahren als Kollege von De Greve zum Professor der Rechtswissenschaften ernannt wurde. Nicht für lange, denn sechs Monate nach seiner Ernennung marschierten die französischen Truppen in Nimwegen ein und machten jede Art von Bildung unmöglich. Noodt setzte seine juristische Arbeit jedoch unbeirrt fort.

Ein Kupferstich von Gerard Noodt

1679-1725: Religionsfreiheit und Toleranz

Im Jahr 1679 verließ Noodt Nimwegen, weil die Universität nach dem Abzug der Franzosen geschlossen werden musste. Zunächst ging er als Professor nach Franeker, dann 1684 nach Utrecht und schließlich 1686 nach Leiden, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1725 lehren sollte.

Als Gerard Noodt nach Leiden kam, war er ein international anerkannter Wissenschaftler und ein weithin geschätzter Spezialist auf dem Gebiet des römischen Rechts. Noch erfolgreicher war er bei der Verteidigung des Naturrechts und des Prinzips der Toleranz. Seine Werke waren in der damals üblichen lateinischen Sprache verfasst, aber dank der Übersetzungen ins Französische wurden sie im gesamten gebildeten Europa bekannt. Dies war zum Beispiel bei seiner Rede von 1699 der Fall, in der er als Rector magnificus der Universität Leiden die rechtlichen Grundlagen des Regierungssystems der Republik erläuterte. In Europa war eine solche republikanische Regierungsform zu dieser Zeit eher ungewöhnlich. In dieser Abhandlung verteidigte er auch die Theorie, dass die Regierung ihre Macht vom Volk ableitet. Noch bekannter wurde er durch seine berühmte Rede von 1706 über Religionsfreiheit und Toleranz, die sich auf das Naturrecht und das Völkerrecht stützt.

Tauchen Sie in die Geschichte der ältesten Stadt der Niederlande ein. Nimwegen hat viele Geschichten zu erzählen. Neugierig? Dann gehen Sie in der historischen Zeitleiste Entdeckungsreise.

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