Besetzte Stadt, Judenverfolgung und Widerstand
Nimwegens Vergangenheit kennt viele Geschichten. Über Eliten und einfache Leute, Stadtviertel und politische Ereignisse. In den Erinnerungen von Nimwegen leben die wichtigsten Ereignisse und Geschichten Nimwegens weiter. Eine dieser Geschichten handelt von den schwarzen Kapiteln in der Geschichte von Nimwegen. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die mehr als fünfhundert jüdischen Bürger von Nimwegen allgemein geachtete Mitbürger, die am öffentlichen Leben teilnahmen wie alle anderen. Mit der Besatzungszeit begann für die jüdische Gemeinde von Nimwegen eine Zeit unvorstellbaren Leides.
1940 - 1942: Von der Isolation zur Verfolgung
Der Prozess der Demütigung und Isolierung der Juden begann im Herbst 1940, als zwölf jüdische Nimwegener Bürger aus dem öffentlichen Dienst entlassen wurden. Die Besatzungsmacht erließ daraufhin eine Reihe kleinerer und größerer diskriminierender Maßnahmen, die in den Deportationen gipfelten, die im Herbst 1942 begannen. Die schwersten Angriffe auf die jüdischen Einwohner fanden am 2. Oktober und in der Nacht vom 17. zum 18. November 1942 statt. Mehrere hundert Juden wurden verhaftet. Natürich gab es in den Reihen der Nimwegener Polizei einige berüchtigte Kollaborateure, aber es besteht kein Zweifel daran, dass es auch der Verrat durch manche Nachbarn und Bekannte war, der vielen jüdischen Nimwegenern zum tödlichen Verhängnis wurde.
Die Wände der schönen Synagoge in der Gerard Noodtstraat, ein Zeichen für die Blüte des örtlichen jüdischen Bürgertums, wurden 1941 mit einem fleckigen Hakenkreuz und Texten wie "Judas Geizhals" und "Judas Stich" verunstaltet. Anzeichen von hartem, rassistischem Antisemitismus. Die Mehrheit der Nimwegener Juden war bereits vor dem 1. Januar 1943 deportiert. Weniger als 90 von ihnen überlebten den Krieg und nur 13 kehrten nach 1945 aus den Vernichtungslagern zurück. Bemerkenswerterweise wurde wenig über die genauen Umstände der Judenverfolgung in Nimwegen veröffentlicht – es scheint als habe die Stadt noch keinen Weg gefunden hat, sich diesem schwarzen Kapitel zu stellen.
Die Synagoge, 1941
Wachsender Widerstand
In den ersten Jahren der Besatzung leistete Nimwegen hauptsächlich passiven Widerstand. De Gelderlander und die öffentliche Bibliothek zum Beispiel blieben standhaft, als sie von den Nationalsozialisten bedroht wurden. So auch die Leitung von De Klokkenberg, die sich im August 1941 weigerte, die Zahlen und Namen der jüdischen Schüler an die Behörden weiterzugeben – die Schule hatte im Übrigen keine jüdischen Schüler. Und der Senat der Katholischen Universität weigerte sich aus ebenso prinzipiellen Gründen, den Studenten eine "Loyalitätserklärung" gegenüber den Besatzungsmächten vorzulegen.
Mit dem Fortschreiten des Krieges und den Maßnahmen, die in das tägliche Leben eingriffen – der Deportation der jüdischen Gemeinde, den Maßnahmen gegen die Studenten und der Arbeitseinsatz (Zwangsarbeit durch die Besatzungsmacht) – wuchs auch der Widerstand gegen das Besatzungsregime, und in Nimwegen entstanden Widerstandsgruppen wie Poelen, Hogerhand, Natura, Oranjewacht, der Pandoerenclub und Fredericks. Am 8. Juli 1943 wurde der Nimwegener Polizeipräsident A.J.M. van Dijk, ein berüchtigter Kollaborateur, am helllichten Tag von Henk Romeyn, einem Kurier des Geheimdienstes der Niederlande, erschossen. Van Dijk erlag später seinen Verletzungen, Romeyn wurde von den Deutschen hingerichtet.
In der Endphase des Krieges nahm die Verbreitung von illegalen Schriften rapide zu. Zeitschriften wie Trouw, De Geus (eine Untergrundstudentenzeitung), die kommunistische De Waarheid, Je Maintiendrai und Christofoor fanden ihren Weg zu den Lesern über illegale Lesezirkel.
Tauchen Sie in die Geschichte der ältesten Stadt der Niederlande ein. Nimwegen hat viele Geschichten zu erzählen. Neugierig? Dann gehen Sie in der historischen Zeitleiste Entdeckungsreise.