Gebrüder Lymborch, Künstler am burgundischen Hof

Nimwegens Vergangenheit kennt viele Geschichten. Über Eliten und einfache Leute, Stadtviertel und politische Ereignisse. In den Erinnerungen von Nimwegen leben die wichtigsten Ereignisse und Geschichten Nimwegens weiter. Eine dieser Geschichten handelt von den Brüdern Lymborch.

Drei Brüder aus Nimwegen machten zu Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts eine glänzende Karriere, indem sie als Künstler am Hof der Fürsten von Burgund arbeiteten. Die Gebetbücher, die sie für ihre Auftraggeber anfertigten, wurden weltberühmt.

Im vierzehnten Jahrhundert hielt sich der Herzog von Gelre mit seinem Hofstaat regelmäßig im Schloss Valkhof auf. Ein solcher Hofstaat konnte aus Dutzenden von Personen bestehen, darunter viele Geistliche und Adlige, die den Herzog bei seinen politischen, administrativen und verwaltungstechnischen Tätigkeiten unterstützten. Häufig beschäftigte der Hof auch Künstler wie Musiker, Schauspieler, Dichter, Goldschmiede, Maler und Bildhauer. Sie mussten für die nötige Unterhaltung sorgen. Der herzogliche Hof bot verschiedenen Nimwegener Künstlern Arbeit. Zu ihnen gehörten die bekannten Brüder Herman und Willem Maelwael, die Ende des 14. Jahrhunderts als Maler und Vergolder für Herzog Willem van Gulik tätig waren.

Das Haus der Brüder Lymborch. Auf der Fassade steht der Text: Hier wohnten die Gebrüder Van Limburg.

1400 - 1416: Leben am Hof

Die Maelwaels waren eine echte Künstlerfamilie. Vor allem der Sohn und die drei Enkel von Willem Maelwael, die in der Burchtstraat an der Ecke zur Stockumstraat wohnten, machten sich einen Namen. Sohn Jan schaffte den Wechsel vom gelderschen zum burgundischen Hof. Er trat als Maler in den Dienst des Herzogs Philipp des Kühnen von Burgund. Willems Tochter Metta heiratete den Nimwegener Bildhauer Arnold van Lymborch, der wie sein Schwiegervater im Dienste des Herzogs von Gelre stand. Ihre drei Söhne Paul, Herman und Johan erwiesen sich ebenfalls als begabte Maler.

Die Arbeit der Brüder Lymborch

Als Jungen reisten sie um 1400 ihrem Onkel John nach Paris nach. Nach einer Ausbildung bei einem Goldschmied traten auch sie in den Dienst des Herzogs von Burgund, für den sie eine illustrierte Bibel anfertigten. Um 1410 kamen die jungen Künstler in den Dienst des Herzogs von Berry, eines großen Kunstsammlers. In seinem Auftrag fertigten sie zwei Stundenbücher mit wunderschönen Miniaturen an: Les Belles Heures und die unvollendeten Très Riches Heures. Besonders die zwölf Kalenderblätter aus dem letztgenannten Buch sind weltberühmt geworden. Sie zeigen lebendige und sehr detaillierte Szenen aus dem Leben der Adligen und der Landbevölkerung. Von Frankreich aus kamen die Brüder noch mehrere Male nach Nimwegen, um Familienangelegenheiten zu regeln. Im Herbst 1415 oder im Frühjahr 1416 starben sie kurz nacheinander in Frankreich, möglicherweise an den Folgen einer Pestepidemie.

Tauchen Sie in die Geschichte der ältesten Stadt der Niederlande ein. Nimwegen hat viele Geschichten zu erzählen. Neugierig? Dann gehen Sie in der historischen Zeitleiste Entdeckungsreise.

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