7x besondere, historische Stätten in Nijmegen
Als älteste Stadt der Niederlande kann Nimwegen natürlich viele Geschichten erzählen. Wir haben für Sie sieben besondere, historische Orte in Nimwegen zusammengestellt und möchten Ihnen hier ihre Geschichte erzählen. Wenn Sie möchten, können Sie noch heute an diesen Orten Geschichte erleben!
1. Lateinschule von 1544
Das älteste Schulgebäude in Nimwegen ist die Lateinschule, die sich am Sint-Stevenskerkhof Nummer 2 gegenüber der St. Stevenskerk befindet. Sie wurde 1544-1545 von Herman van Herengrave erbaut, der auch für den historischen Teil des Rathauses verantwortlich zeichnete. Die Lateinschule diente nicht nur der Bildung, sondern auch dem Feiern: Die Zünfte hielten dort ihre Versammlungen ab, und es gab wilde Feste und Gelage, die unter anderem von der Stadtverwaltung veranstaltet wurden. Im Jahr 1842 wurde die Lateinschule dann in ein Gymnasium umgewandelt, das Stedelijk Gymnasium Nimwegen. Seitdem hat das Gebäude noch verschiedene weitere Einrichtungen beherbergt. Seit seiner Restaurierung 1965 befindet sich hier ein Stadtentwicklungsbüro.
2. Verlorener Turm
Bei Ausgrabungen im Jahr 2011 am Plein 1944 wurden die Fundamente eines “verlorenen Turms” und ein Teil einer Stadtmauer entdeckt. Es handelte sich dabei um die Überreste einer vorher noch unbekannten Doppelmauer, die die Stadt zwischen 1400 und 1425 geschützt haben muss. Der Turm wurde seinerzeit sorgfältig ausgegraben und gelagert. Seine Fundamente kann man nun im Fahrradkeller unter dem Plein 1944 besichtigen.
3. Römische Mauer
Nijmegen wurde als Festungsstadt durch die römische Stadtmauer besonders gut geschützt. An einigen Stellen kann man diese noch bewundern, beispielsweise an der Waalkade, am Parkplatz unter dem Holland Casino. Dieser Teil wurde bei Ausgrabungen in den 80er Jahren entdeckt. Die Römer hatten in der Nähe des Flusses Waal ein Heerlager errichtet und daneben entstand ein Handelsposten. Um den zu schützen, wurde im 2. Jahrhundert diese Mauer errichtet.
4. Valkhofbunker
Im Valkhofpark finden Sie neben jahrhundertealten Überresten verschiedener Schlösser, die dort standen, auch ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg: Der Valkhofbunker ist der einzige verbliebene Bunker, den die deutschen Besatzer 1943 auf dem Valkhofhügel in Nimwegen zur Verteidigung der Waalbrücke gegen die Alliierten errichteten. Vom Bunker aus kann man die Ooij und die Waalbrug überblicken.
5. Besienderhuis
Das Besiendershuis, eines der ältesten Häuser Nimwegens an der Steenstraat, wurde um 1525 erbaut und nach dem Besiender (Aufseher) benannt, dessen Aufgabe es war, den Wegezoll der vorbeifahrenden Schiffe auf der Waal einzutreiben. Eine wichtige Funktion, denn die Waal war entscheidend für den Wohlstand der Stadt. Heute ist das Besiendershuis ein Arbeits-, Lebens- und Begegnungsort für Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Film- und Theatermacher. Das Haus gibt Inspiration und schafft Raum zum Weiterdenken, zum Nachdenken über die Zeit und die Identität der Stadt Nimwegen.
6. Abutment
Am Ufer der Waal flankieren zwei Türme die Stelle, an der die Eisenbahnbrücke an Land geht. Dieses charakteristische Gebäude überblickt den gesamten Wasser-, Bahn-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr auf dem Gelände. Aber was macht sie so besonders und historisch? Die Bastion, die einst als Verteidigungsanlage gebaut wurde, diente in ihrer Geschichte als Brückenpfeiler, Brückenwärterhaus, Flugabwehrgeschütz, Notunterkunft, Fotostudio und Maleratelier. Ihre Geschichte begann 1879, als die Eisenbahnbrücke in Betrieb genommen wurde. Seit 2014 beherbergt der Ostturm einen Musikübungsraum und seit Ende 2019 bietet der Nutzer regelmäßig Interessierten die Möglichkeit, das Gebäude von innen zu besichtigen. Es ist also möglich, dieses charakteristische Gebäude zu besichtigen.
7. Loden Lady
Wenn Sie die Burchtstraat hinuntergehen, haben Sie das glänzende Bild vielleicht schon einmal gesehen: Ein Skelett in Originalgröße, direkt vor dem C&A-Gebäude. Im Mai 2001 wurde hier bei Kanalisationsarbeiten ein Bleisarg mit den Überresten einer Frau aus spätrömischer Zeit gefunden. Es war ein besonderer Fund, denn zu dieser Zeit wurden nur wenige Menschen auf diese Weise begraben. Der Sarg enthielt mehrere Beigaben, was darauf hindeutet, dass es sich um eine wohlhabende Dame handelte. Um den Fundort zu markieren, wurde das Designbüro LaSalle aus Ede von der Gemeinde Nimwegen beauftragt, dieses Kunstwerk mit dem Titel “Loden Lady” zu erschaffen. Nach sorgfältiger Untersuchung und Vorbereitung hat die Loden-Lady 200 Meter von ihrer alten Ruhestätte entfernt eine neue erhalten: Sie liegt im ersten Stock des Museum het Valkhof mit Blick auf die Burchtstraat.